Kleinstadt mit Charme: Unterwegs in Quakenbrück

Man beziehungsweise ich lerne immer noch dazu. Und das mache ich sehr gerne, denn letztens habe ich wieder festgestellt wie schön unsere Heimat ist.

Da versteckt sich im Nordwesten Deutschlands eine Stadt, die so viel mehr ist als ein Punkt auf der Landkare. Quakenbrück – der Name klingt schon lustig fast wie aus einem Kinderbuch. Die Stadt ist ein echter Geheimtipp für alle, die Fachwerk lieben, entspannte Spaziergänge mögen und gerne Orte, die nicht im Fokus des Massentourismus stehen.

Und dabei habe ich vor meinem Besuch dort gedacht: Was soll da schon los sein. Wir waren vom Cousin meines Mannes und seiner Frau eingeladen und da die Familie groß ist, sind wir mit sieben Leuten angereist.

Wo liegt Quakenbrück überhaupt?

Quakenbrück gehört zum Artland und liegt in Niedersachensen, genauer gesagt im Landkreis Osnabrück – und damit schon mitten im Grünen. Bis nach Osnabrück selbst ist es nicht weit, und auch Städte wie Oldenburg, Cloppenburg oder Münster lassen sich von hier aus bequem erreichen. Perfekt also für einen Tagestrip in die Umgebung – wenn man sich denn überhaupt loseisen kann.

Unterwegs in Quakenbrück

Entweder du schlenderst einfach drauf los und lässt dich treiben, oder du richtest dich nach dem kleinen Frosch – den Straßenkacheln mit dem Frosch, die im Pflaster eingelassen sind. Sie markieren einen touristischen Rundweg durch die historische Altstadt zu rund 30 Sehenswürdigkeiten. Los geht es am Marktplatz vor dem Rathaus. In der Touristinfo kannst du dir einen Stadtführer dazu holen.

Am Marktplatz liegt auch das urige Restaurant Anno 1510. Wir haben dort sehr gut in heimeliger Atmosphäre gegessen und die Portionen waren mehr als reichlich.

 

Danach wurden wir in einen ganz besonderen Weinkeller eingeladen – in das Weinhaus Gebrüder Köster, welches heute im Besitz der Familie Behre ist. Der Weinhandel wurde 1864 gegründet. Früher wurden die fertigen Weine aufgekauft und selbst abgefüllt. Heute werden die Winzerweine gleich in Flaschen eingekauft – ausschließlich Gutsabfüllung.

Nach einem Glas Sekt ging es dann zu einer Führung in den ehemaligen Weinkeller unter der Erde, wo noch ganz viel an die alten Zeiten erinnert.

Und ganz viel Fachwerk

Und wer sich an kleinen schnuckeligen Fachwerkhäusern nicht sattsehen kann, der ist hier genau richtig. Die Altstadt ist ein echtes Postkartenmotiv: bunte Fachwerkhäuser, liebevoll restauriert, kleine Boutiquen und Cafés. Quakenbrück ist nicht laut, aber lebendig.

Etwas ganz besonderes wurde uns gezeigt. In den kleinen Fachwerkhäusern finden sich kleine Fenster. Nun ja sagst du dir – Fenster, was solls.

Warum so klein?

Ganz einfach: Die Fenster dienten nicht der Belichtung, sondern wirklich nur dem Beobachten. Außerdem waren sie durch ihre Größe gut isoliert gegen Kälte – und vor allem diskret. Oft lagen sie direkt neben der Eingangstür oder waren sogar etwas zwischen Balken versteckt, sodass man von innen fast unbemerkt hindurchsehen konnte. So schauten die Bewohner den Bürgersteig entlang und sahen wer vorbei kam.

Manchmal sind sie noch verglast, manchmal nur angedeutet, aber immer

erzählen sie von einer Zeit, in der man neugierig war – und ein bisschen Kontrolle über das Geschehen auf der Straße haben wollte. Man könnte auch sagen „charmant spionieren“.

Mein Fazit: Quakenbrück ist vielleicht keine klassische Städtereise-Destination – aber genau das macht den Reiz aus. Es ist ein Ort zum Durchatmen, zum Schlendern, zum Genießen. Wer dem Trubel der Großstadt mal kurz entkommen will, wird sich hier garantiert willkommen fühlen. Und vielleicht, ganz vielleicht, fängt man an, sich zu fragen: Warum war ich eigentlich nicht schon früher hier?

Liebe Grüße

Gudrun

 

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8 Antworten

  1. Den Ortsnamen habe ich noch nie gehört aber das ist ja mit vielen kleinen Orten so. Die sind oft völlig unterschätzt und dabei viel gemütlicher und charmanter als die Großstädte. Die „Spionfenster“ gefallen mir besonders, das sieht man sonst nicht. In meinem Heimatort hat man sich einfach völlig ungeniert ein Kissen ans Küchenfenster gelegt und jeden, der vorbei kam auf ein Schwätzchen verhaftet. Die heimliche Variante wäre mehr meins 😊.
    Liebe Grüße!

    1. Auf ein Schwätzchen verhaftet 🙂 Kann auch sehr unterhaltsam sein. 🙂 Ein Spaziergang durch Quakenbrück ist sehr entspannend und man sieht immer wieder Kleinigkeiten, die diese Stadt so liebreizend machen.
      Liebe Grüße

  2. Hallo Gudrun,

    eine kleine Stadt zum Durchatmen und Genießen, genau das braucht man manchmal in dieser so durch Kriege und politischem Wirrwarr belasteten Zeit.

    Und weil du über diese hübsche Stadt wieder so wunderbar berichtet hast, weiß man auch sofort wohin man gehen muss, um gut zu essen und anschließend noch einen guten Wein zu kaufen. Damit man (Frau):) später Zuhause dieses Gefühl von Auszeit noch einmal aufleben lassen könnte.

    Danke für den tollen Reisetipp! Eigentlich sollte dir Quakenbrück für deinen Blogbeitrag einen Blumenstrauß schicken, mindestens.;)

    Hab eine schöne Woche voller schöner Momente.

    Herzliche Grüße Christel

    1. Ach, das ist ja lieb, aber ich glaube, da kommt kein Blumenstrauß aus Quakenbrück 😉 Doch ich mache so etwas gerne, andere an meinen Momenten, vor allem wenn sie schön sind, teil haben zu lassen. Manchmal ziehe ich so eine hübsche Kleinstadt jeder Großstadt vor.
      Liebe Grüße
      Gudrun

  3. Ach wie entzückend liebe Gudrun, schon oft gehört, aber dort war ich noch nie in Quakenbrück. Und so hübsch mit dem ganzen Fachwerk und das mit den kleinen Fenstern ist eine richtig nette Geschichte. Danke für den schönen Beitrag und Bilder. Herzliche Grüße, Sigi

    1. Ja, mal keine Großstadt wie Hamburg, München oder Berlin. Klein und niedlich. Vielleicht für manch einen zu ruhig. Aber ich habe mich da sehr wohl gefühlt. Hab eine schöne Woche und Viele Grüße

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