Manchmal braucht es einfach einen langen Atem

Diese Felsenwand erinnert mich daran, dass auch im Leben nicht alles von heute auf morgen passiert. Die Felsen gehören zu den Schluchten der Ardèche. Viele Millionen von Jahren hat es gedauert, bis die Landschaft sich so geformt hat, wie wir sie heute sehen können.

Manchmal braucht es eben einen langen Atem und Geduld. Aber Geduld ist nicht meine Stärke.

Ich weiß gar nicht mehr, wie viele Literaturagenturen und Verlage ich angeschrieben habe. Unmengen. Gezählt habe ich sie irgendwann nicht mehr. Drei haben nett zurückgeschrieben, die anderen gar nicht. Ich habe auch nichts anderes erwartet – auf den Webseiten steht ja meistens schon, dass man aufgrund der vielen Einsendungen keine Rückmeldung bekommt.

Gut, habe ich gedacht, dann mache ich es wieder im Selfpublishing, wie bei meinem ersten Roman. Die Weichen waren gestellt: Ich hatte eine Lektorin gefunden, ein Zeitrahmen war abgesprochen und es sollte bald losgehen. Alles lief.

Und dann – war es Zufall, Schicksal oder Fügung? – wurde mir auf Instagram plötzlich der Vani Verlag angezeigt.

Was mich sofort fasziniert hat, war der Auftritt des Verlags. Er war so ganz anders wie die anderen, deren Webseiten ich mir bisher angeschaut hatte: frisch, empathisch, lebensnah. Ganz anders eben. Es kribbelte im Bauch und ich dachte: Einmal probierst du es noch. Ins Selfpublishing kannst du immer noch gehen.

Und siehe da: Heute halte ich einen Verlagsvertrag in der Hand.

Danke an Vanessa Göcking und das gesamte Team vom Vani Verlag. So wie sich der Verlag nach außen zeigt, so sind auch die Menschen dahinter: offen, herzlich und voller Leidenschaft für Bücher.

Diese Erfahrung hat mir wieder gezeigt: Hartnäckigkeit zahlt sich aus.

Aber wie wählen Verlage aus?

Ich habe die Frage bekommen: Nach welchen Kriterien entscheiden Verlage eigentlich, ob ein Manuskript angenommen wird?

Also – ich bin ja auch noch nicht so lange in dieser Materie drin und habe mich im Internet mal auf die Suche gemacht. Es spielen wohl viele Faktoren eine Rolle. Die Geschichte muss überzeugen – logisch (Stil, Sprache, Figuren, Dramaturgie). Aber auch das Thema zählt: Passt es ins Programm? Ist es gerade gefragt? Gibt es schon ähnliche Bücher?

Verlage planen ihre Programme lange, um nicht zu sagen seeehr lange im Voraus. Das heißt, wenn ein Roman heute eingereicht wird, erscheint er vielleicht erst im übernächsten Jahr. Falls er überhaupt angenommen wird.

Denn die Konkurrenz ist groß. In Deutschland erscheinen jedes Jahr über 70.000 neue Bücher. Man muss sich das mal vorstellen. So eine gewaltige Zahl. Und irgendwo dazwischen möchte man mit seiner Geschichte auffallen. Man hat viele Stunden am Schreibtisch verbracht, hat der Geschichte eine Stimme gegeben mit einem Thema, das berührt und einem Text, der einfach ins Herz trifft.

Vertrauen, Geduld und ein kleines bisschen Glück

Und jetzt kommt das Vertrauen – in sich selbst und in die Geschichte, die man zu Papier gebracht hat.

Ich hatte oft Momente, in denen ich gezweifelt habe. Wie oft habe ich gedacht: Wer will den Mist eigentlich lesen. Wieviele Bücher gibt es darüber schon. Ich hatte den Finger schon auf der entf-Taste. Habe mich dann aber doch nicht getraut, denn ich wollte diese Geschichte schreiben – für mich, für andere und nicht für die Schublade.

Und manchmal braucht es einfach diesen langen Atem. Dann geht es drei Schritte vor und zwei zurück. Einmal quält man sich einen Berg hinauf und dann geht es im Eiltempo auf der anderen Seite wieder runter und dann …. unten – hinter der nächsten Wegbiegung ist plötzlich ein Mensch, der sagt: Das Buch möchte ich gern mit dir machen. So wie Vanessa Göcking.

Und was ich dir sagen möchte

Manchmal müssen sich Wege erst finden. Und manchmal wartet hinter der nächsten Ecke genau das, worauf du schon so lange hoffst.

Bleib dran. Vertraue deinem Gefühl. Und glaub daran, dass sich die Dinge fügen, wenn die Zeit reif ist.

Liebe Grüße

Gudrun

Mein Roman „Sommer am Pont du Gard“ führt dich nach Südfrakreich. Einige Orte gibt es tatsächlich, wie zum Beispiel das Restaurant Le Zanelli oder das Geschäft mit den Töpfersachen aus Lussan (heißt, wenn sie wegen Corona zwischenzeitlich nicht schließen mussten) und  Straßen und Plätze sowieso.

 

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