Eine Schreibreise in die Stadt Mozarts

*Dieser Beitrag enthält unbeauftragte Werbung für gute Bücher und eine Schreibreise*

Ich habe lange überlegt, über was ich diese Woche schreibe. Eins war klar, es geht um Salzburg. Soll ich erst über die Stadt schreiben mit all ihren Sehenswürdigkeiten, über das wunderschöne Altstadthotel und die Cafés und Wirtshäuser, die ich besucht habe oder schreibe ich über das Seminar? Alles in einen Beitrag zu packen, das wäre zu viel geworden. Dabei gehört alles zusammen, was dieses wunderschöne Wochenende ausgemacht hat. Also gut, ich habe mich entschieden.

Eine Schreibreise in die Romanwerkstatt von Hera Lind

Die Autorin Hera Lind ist dir sicher auch ein Begriff. Ich muss zu meiner Schande gestehen, dass ich ihre Bücher nicht bei mir im Regal stehen habe. Bis jetzt. Doch nun habe ich in kürzester Zeit zwei regelrecht verschlungen. In den letzten Jahren hat Hera Lind ihre Bücher nach wahren Geschichten geschrieben. Wenn ich mich nicht verzählt habe, sind es jetzt neunzehn an der Zahl.

Das Buch „Grenzgängerin aus Liebe“ hat mich gefesselt, weil es in der ehemaligen DDR spielt und ich ein wenig Hintergrundwissen habe. Warum, weshalb, wieso erzähle ich später mal.

Wie bin ich auf die Romanwerkstatt von Hera Lind aufmerksam geworden?

Im März dieses Jahres habe ich mein erstes Buch veröffentlicht. Auf der Seite des Verlags stand, dass man sich zu Marketingzwecken eine Autorenseite zulegen soll. Kein Problem, aber was steht auf so einer Autorenseite? Also habe ich mich im Internet schlau gemacht und dabei auch die Seite von Hera Lind mit dem Schreibseminar gefunden. Irgendwie war ich angefixt. In dem Moment war mir aber anderes wichtiger.

Nach Wochen öffnete sich, wie von Geisterhand, 😉 diese Seite wieder und da war mir klar, dass ich dieses 3-tägige Schreibseminar unbedingt besuchen wollte. Und so saß ich am 23.9. im Zug nach Salzburg.

Es geht los

Einen Tag später, um 16.00 Uhr sollte es losgehen und ich schlenderte schon vor der Zeit über den Universitätsplatz. Es war strahlend blauer Himmel und für Ende September sehr warm. Treffpunkt war vor der Haustür, dort sollten wir von Engelbert Lainer-Wartenberg, dem Ehemann von Hera Lind, in Empfang genommen werden.  Eine Teilnehmerin nach der anderen traf ein und wir beschnupperten uns erst vorsichtig.

Der Empfang von Hera Lind und ihrem Mann war sehr herzlich. Auf Vorschlag von ihr haben wir uns gleich bei der Begrüßung auf das DU geeinigt. Beide sind unkompliziert, fröhlich, haben Humor, sind natürlich und sehr gastfreundlich. Das Seminar fand immerhin in ihren Privaträumen statt.

Nach einer Vorstellungsrunde auf der Dachterrasse ging es mit der ersten Seminareinheit „Die Macht der Adjektive“ los. Lebendige Bilder und sich von der Fantasie treiben lassen. Mit Adjektiven eine Figur erschaffen.

Danach kam noch Seminararbeit 2 mit „Kino im Kopf“. Jede Teilnehmerin trug ihre Ergebnisse vor. Mit wertschätzenden Worten wurde von Hera Lind verbessert oder gestrichen, aber auch viel gelobt. Wie sagte sie immer so schön: Kein Erzählbär oder da gehen wir mit dem Läusekamm durch. Schon am ersten Abend wurden wir von Engelbert kulinarisch verwöhnt. Danach haben wir noch gemütlich beieinander gesessen und Hera hat aus ihrem Schriftstellerinnen-Leben erzählt.

Was gab es die nächsten zwei Tage noch?

Insgesamt gab es an diesen drei Tagen sieben Arbeitseinheiten. Sie handelten unter anderem vom „Tempo der Verben“, „Bildhaftigkeit von Vergleichen“, „Dialogübungen“, einen „Gemeinschaftsaufsatz“ und um „wichtig, offen, störend, erfreulich“ ( W O S E ). Zu allem wurden Beispiele erarbeitet.

Der Seminartag am Samstag wurde von einer Stadtführung unterbrochen. Was ich mir morgens vor Seminarbeginn schon angeschaut hatte, bekam noch etwas geschichtlichen Hintergrund. Danach ging es bei Hera Lind weiter.

Am letzten Tag hatten wir 90 Minuten Zeit, Hera Fragen zu stellen. Wir wussten gar nicht, wo wir anfangen sollten.

Wie finde ich einen Verlag?

Was muss ich einreichen?

Wie bleibe ich beim roten Faden?

Was passiert auf der Buchmesse?

Persönlichkeitsrecht

Und so weiter und so weiter.

Das Highlight für alle war die letzte Seminararbeit „Der große Abschlussaufsatz / die Kurzgeschichte“

Das Thema wurde uns von Hera erst beim Mittagessen gesagt. Es sollte von einer Kindheitserinnerung handeln, mit wörtlicher Rede und Cliffhanger. Wir hatten 2,5 Stunden Zeit. Jede der Teilnehmerinnen konnte sich in der Wohnung in eine Ecke zurückziehen. Dabei wurde es still. Wo sonst drei Tage immer viel gelacht wurde, drangen nur noch die Geräusche vom Universitätsplatz durch die offenen Fenster. In Salzburg war viel los. Es war Rupertikirtag.

Als es am Schluss ans Vorlesen ging, ich kann dir sagen, es war so emotional, es sind auch Tränen geflossen. Jede Teilnehmerin war tief berührt, eine Geschichte der anderen aus ihrem Leben zu erfahren.

Eigentlich war alles viel zu schnell vorbei. Es wurden Adressen, Telefonnummern und E-Mailadressen ausgetauscht. Ein letzter Umtrunk und dann… VORBEI.

Wir Teilnehmerinnen sind noch in ein Wirtshaus gegangen, bevor wir uns endgültig trennen mussten. Wie hat eine von uns so schön gesagt: „Und es war keine Zicke dabei!“ 😉 STIMMT! Wir Frauen waren zwischen 18 und 76 und es war sehr harmonisch und auch immer wieder lustig.

Was bleibt?

Ein wunderschönes Wochenenden mit tollen und bezaubernden Menschen. Momente mit Tiefgang, aber es wurde auch viel gelacht. Jeder Seminartag begann auf der Dachterrasse mit Wasser oder Kaffee, Cappuccino oder Latte Macchiato und schönen Gesprächen.

Engelbert hat uns kulinarisch verwöhnt und war immer darauf bedacht, dass es uns gut geht. So sind Engel nun mal. 😉

Wenn du auch schreibst und du möchtest noch etwas dazu lernen, dann kann ich dir dieses Wochenende wärmstens empfehlen. Vielleicht bleibst du noch ein paar Tage länger, Salzburg ist so schön. In meinem nächsten Beitrag stelle ich das Hotel vor, in dem ich abgestiegen bin und ich habe schöne Cafés und Gasthäuser entdeckt. Mir bleiben die schönen Erinnerungen und der nächste Salzburg-Besuch.

Liebe Grüße

Gudrun

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13 Antworten

  1. Liebe Gudrun,
    ich habe von der ersten bis zur letzten Zeile dieses Beitrages mitgefühlt. Und mich mit dir gefreut. Warst du doch so aufgeregt und dann ist alles so fein gekommen. Toll!
    Schön ist auch, dass wirklich alles passte: Vom Essen, zur Unterkunft, zum Lernen bis zu den Teilnehmern und Leitern.
    Mehr geht nicht.
    Liebe Grüße
    Nicole

  2. Liebe Gudrun
    danke für Deinen Beitrag. So ein Schreibseminar wollte ich auch machen, doch dann kam immer was dazwischen oder war ich nicht motiviert genug ? Aber eine Freundin von mir hat sich auch für dieses Seminar interessiert – der Preis hat sie etwas abgeschreckt weil sie nicht wußte was sie erwartet. Deine Begeisterung ist zu spüren und natürlich ist Salzburg eine Reise wert – ich lebe ja nur 50 km entfernt da fährt man immer wieder einmal hin zum bummeln.
    Ich gestehe daß ich Dein Buch noch nicht gelesen haben – ABER das wird sich noch ändern. Jetzt ist Herbst Lesezeit.
    Deine Freude und Begeisterung ist zu spüren. Ich wünsche Dir weiterhin viel Erfolg beim Schreiben. Liebe Grüße Gabi

    1. Liebe Gabi,
      danke für deine lieben Zeilen. Ja, der Preis hört sich erst einmal abschreckend an. Aber wenn man bedenkt, drei Tage mit Hera Lind arbeiten, von ihrem Wissen profitieren, drei Tage von ihrem Mann bekocht und umsorgt werden, eine Stadtführung, das alles war es mir wert. Ich habe so viel zurückbekommen. Auch von den anderen Teilnehmerinnen.
      Herzliche Grüße
      Gudrun

  3. Liebe Gudrun, es freut mich, dass du so eine wunderbare und auch lehrreiche Zeit in Salzburg verbringen konntest. Ich mag diese Stadt total gerne, durch die Gassen zu schlendern, auf die Festung zu spazieren und dabei ist alles so eng und heimelig und hat nicht den Flair einer Großstadt. Für mich war allerdings neu, dass Hera Lind in dieser Stadt lebt und auch dass sie Schreibseminare anbietet – dein kurzer Einblick in euer Seminar hört sich jedenfalls total interessant an und es zeigt mal etwas davon, was bei einer Bucherstellung alles zu bedenken ist. Natürlich bin ich schon gespannt, was du uns noch weiteres über deinen Aufenthalt in Salzburg berichten wirst.
    Hab einen wunderbaren Sonntag und alles Liebe Gesa

    1. Hallo liebe Gesa,
      Salzburg ist wirklich eine so schöne Stadt, dass ich unbedingt noch einmal hin möchte. Das Seminar begann immer erst morgens um 11 Uhr, so dass ich vorher Zeit hatte, durch die Stadt zu bummeln. Aber ich habe so vieles noch nicht gesehen. Das schreit nach wiederkommen.
      Liebe rüße
      Gudrun

  4. Liebe Gudrun,

    auch wenn ich kein so ein tolles Buch schreiben kann, so wie Du. Dann würde ich doch gern meinen Stil bei den Blogartikeln verbessern. Allein deswegen würde ich gern so ein Seminar besuchen. Weil oft gefällt mir etwas an meinen Texten nicht. Ich ändere und ändere bis es dann so ungefähr hinkommt, aber den sogenannten i- Punkt den möchte ich noch finden.

    Das hört sich alle so interessant an und das wäre zum Beispiel auch etwas für meine Löffelliste.

    Ich freue mich schon auf mehr und der Artikel hat so ein prickeln ausgelöst.

    Hab einen schönen Montag.

    Liebe Grüße
    Elke

    1. Liebe Elke,
      ich finde, bei einem Blog ist es doch wichtig, dass man autentisch bleibt. Die Texte kommen so rüber, wie der Mensch ist. Das macht dich so liebenswert. Bei einem Buch ist das noch ein wenig anders. Ich lese deine Beiträge sehr gerne. 🙂
      Liebe Grüße
      Gudrun

  5. Liebe Gudrun,
    ich liege gerade in meinem Hotelbett der „Blauen Gans“ in Salzburg. Lange vor dem Weckerklingeln bin ich aufgewacht. Das Seminar bei Hera Lind ist nun zwei Tage her und wirkt immer noch nach. Es war so toll. Ich bin immer wieder überwältigt, wenn ich an Hera, Engelbert und die wunderbaren Seminarteilnehmer denke, die ich kennenlernen durfte. Wir haben drei Tage alles an Informationen aufgesaugt und versucht umzusetzen. Emotionen wurden freigesetzt, mal lachten, mal weinten wir gemeinsam. Die Talente einiger meiner Mitschreiberlinge ließen mich an mir zweifeln , aber das Lob von Hera und der Runde, ließ die Zweifel wieder verschwinden. Ich werde weiterschreiben, wie bisher und doch anders. Die Ratschläge der lieben Hera klingen noch in meinem Kopf. „Läusekamm, Dritte Klasse, weg damit, brauchen wir nicht.“ Du, liebe Gudrun, weisst, wovon ich spreche. Heute Abend geht es zurück nach Deutschland, in den Ruhrpott. Außer meiner lieben Mutter und unseren Koffern nehme ich so viel mit aus Salzburg. Wunderschöne Erinnerungen, proffessionelle Ratschläge und Motivation mit etwas neuem zu beginnen. Herzliche Grüße,
    Heike Becker, Salzburg 10. Mai 2022

    1. Liebe Heike,
      ich kann dich so gut verstehen. Bei mir ist es schon eine Weile her und ich denke immer noch ganz oft an dieses Wochenende zurück. Es war so wunderschön und es hat mich motiviert immer weiter zu schreiben, egal was da kommen mag.
      Herzliche Grüße
      Gudrun

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