#Rezept Mediterrane Fischröllchen

Ich habe überlegt, ob ich diesen Beitrag heute bringen soll. Nur zwei Flugstunden von hier entfernt ist Krieg. Menschen verlieren ihr Zuhause, und alles wird zerstört, von den Toten ganz zu schweigen und ich komme hier mit mediterraner Lebenslust. Aber ich merke bei mir, dass mich die vielen Berichte manchmal auch überfordern und ich eine Auszeit brauche, die ich mir dann bewusst nehme. Das heißt nicht, dass mich das alles kalt lässt. Es gibt den Film von Rainer Werner Fassbinder „Angst fressen Seele auf“. Ich kenne nicht mehr den genauen Inhalt des Films, aber schon der Titel sagt alles. Meine Seele soll im Gleichgewicht bleiben, darum immer mal wieder die Nachrichtenabstinenz. Das hat etwas mit Selbstfürsorge zu tun und deshalb kommt mein Beitrag heute wie vorgesehen.

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Ich sitze hier, schreibe diesen Beitrag und draußen scheint die Sonne. Mein Blick geht aus dem Erkerfenster in den Garten. Stundenlang könnte ich hier sitzen, die Wärme im Gesicht spüren und träumen. Ich bin ein Sommermensch, gar keine Frage.

Von was ich im Februar träume?

Vom Süden. Von Südfrankreich, um ganz genau zu sein. 2018 war ich das letzte Mal dort und das ist sehr ungewöhnlich. Es gab Zeiten, da sind wir jedes Jahr nach Frankreich gefahren. Aber ich mag dieses Wort mit C schon gar nicht mehr sagen, wir sind treu und brav zu Hause geblieben oder wir haben wenn möglich in Deutschland Urlaub gemacht.

Vor ein paar Tagen habe ich in meinem mediterranen Kochbuch gestöbert. Sonnenschein = mediterran. Bei mir jedenfalls. Dabei kommt mir eine Anmerkung meiner Frauenärztin bei der ersten Nachsorge in den Kopf: „Jetzt kommen Sie nicht auf die Idee und machen irgendwelche Diäten. Ernähren Sie sich mediterran, viel Obst und Gemüse und gute Öle, viel Fisch und wenig Fleisch.“

 

Woran denkst du, wenn du mediterran hörst?

Bei mir ist es Sonne, Olivenbäume, Märkte, Espresso auf einem Marktplatz unter einer Linde oder in einem Restaurant am Hafen sitzen, ein leichter Wein und gutes Essen und durch alle Gassen bummeln.

 

Mediterran ist gesund

Man sagt, dass die Menschen im Süden älter werden als anderswo. Das haben Studien gezeigt. Woran das wohl liegen mag? Haben sie weniger Stress? Die Geschäfte machen unter Mittag zu (außer große Supermärkte und Kaufhäuser natürlich). Viele Menschen lassen es sich nicht nehmen und trinken ihren Morgenkaffee in einer Bar und dann geht ihr Tag weiter. Ich habe Handwerker in einer unserer Urlaubsunterkünfte kennengelernt…ja…Sie haben ihre Arbeit gut gemacht, alles ok, aber es hat gedaaauuuert.

Vielleicht liegt es auch am Wetter. Die Sonne regt den Stoffwechsel an und aktiviert die Abwehrkräfte. Der Blutdruck und der Cholesterinspiegel werden gesenkt. Bei dem Wetter und dem Klima hält man sich natürlich viel draußen auf, abgesehen von der heißen Mittagszeit.

Und…die Mahlzeiten werden anders eingenommen. Sie werden regelrecht zelebriert. Es wird abends warm gegessen und drei Gänge wenigstens und umso mehr Leute am Tisch, umso besser.

Was riechst du, wenn die an mediterran denkst?

Ich muss gar nicht erst die Augen schließen, sondern ich habe auch so den Geruch von Thymian, Oregano und eingelegten Oliven in der Nase. Die Farbenpracht auf den Märkten mit den riesigen Gemüseständen, Tomaten, Auberginen, Zucchini und Paprika, ich habe sie sofort vor Augen, ganz zu schweigen von den vielen Fischsorten. Und da sind wir schon beim Thema.

Mir war nach Fisch

Ja, heute komme ich mit einem mediterranen Fischrezept. Es ist für 2 Personen und dauert nur 30 Minuten.

Was brauchst du für die mediterranen Fischröllchen?

4 Schollenfilets (ich habe keine Scholle bekommen und habe Pangasiusfilet genommen)

1 kleine Aubergine

2 Zucchinis

1 Paprika

1/2 l Gemüsebrühe

3 Knoblauchzehen

3 EL Pesto Genovese

4 EL Schnittlauch

Salz und Pfeffer

1/2 Zitrone

Parmesankäse

Den Fisch unter kaltem Wasser abspülen. Trockentupfen. Mit Salz, Pfeffer und Zitronensaft einreiben.

Aubergine, Paprika und Zuchini würfeln, Zwiebeln klein schneiden und Knoblauch fein hacken. In eine hohe Pfanne Olivenöl geben, Zwiebel und Knoblauch andünsten, das restliche Gemüse zugeben und 5 Minuten mitdünsten.

Dann mit Gemüsebrühe ablöschen und weitere  10 Minuten köcheln lassen. Den Schnittlauch unterrühren. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Gemüse in eine gefettete Auflaufform geben.

Den Fisch mit Pesto bestreichen, aufrollen und mit der offenen Seite nach unten auf das Gemüse legen.

Die Fischröllchen nochmals mit Pesto bestreichen, Parmesan darüber streuen und bei 200 Grad etwa 30 Minuten in den Ofen.

Dazu ein schön gekühlter Weißwein.


Guten Appetit

Und beim Essen träumst du dann vom Süden, von Urlaub, Sonne und Entspannung, so wie ich. Nicht zu vergessen, dass es der Welt bald wieder besser geht.

Liebe Grüße und pass auf dich auf

Gudrun

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14 Antworten

  1. Liebe Gudrun,

    wenn ich Mediterran höre oder lese, dann denke ich an St.Couat de Aude . 🇫🇷
    2019 waren wir zu meinem Geburtstag das letzte mal da. Zur Hochzeit unseres Cousens,
    der wegen Corona nur in Kreis der Familie und auf dem Firmensitz gefeiert hat, konnten
    wir ja nicht hin. Da der Herr La….. unseren Kreis Gütersloh in den separaten Lookdown
    gesetzt hatte. Das verzeihe ich ihm nie und dieses Jahr? Ich glaube nicht daran, aber für
    2022 hoffe ich ganz fest. Udo hat einen runden Geburtstag und es wäre schön, wenn wir Ihn
    dort nachfeiern könnten. Februar ist doch etwas kalt.

    Das mit dem Fisch …. Ich probiere es mal aus, vielleicht zieht der Göttergatte mal keine Nase und
    probiert erst einfach mal.

    Mich lässt das Thema zur Zeit genau so wenig kalt. Aber so langsam wird es einfach alles zuviel.

    Liebe Grüße
    Elke

    1. Liebe Elke,
      ich wünsche es Euch, dass Ihr dieses Jahr in Frankreich feiern könnt. Bis bald und pass auf dich auf.
      Herzliche Grüße
      Gudrun

  2. Sehr köstlich. Würde ich sofort und gerne essen. Mir geht es ebenso. Die Gedanken kreisen nur so im Kopf. Aber ich kann mir nicht die ganze Zeit den Kopf zermartern. Nachrichten kann ich nur dosiert anschauen. Wir müssen ja irgendwie weitermachen, uns mit schönen Dingen ablenken.

    Der Film von 1974 heißt „Angst essen Seele auf“. Er handelt von einer älteren Frau, die sich in einen jüngeren Marokkaner verliebt. Der Titel trifft die Situation momentan sehr gut.

    Liebe Grüße Sabine

    1. Pass gut auf dich auf, Sabine. Wenn wir mal eine Pause machen von der Nachrichtenüberflutung, dann ist das nicht schlimm. Wir müssen auch an uns denken.
      Herzliche Grüße
      Gudrun

  3. Oh ja, Gudrun. Da gerate auch ich ins Träumen bei dem Anblick und dem heutigen Sonnenschein. Das tut so gut in Pandemie und hilflos gegenüberstehendem Krieg.
    Echt doofe Zeiten wo man sich selbst sehr banal vorkommt.
    Danke für die Ablenkung!

    1. Gern geschehen, Nicole. Auch wenn wir uns mal ablenken heißt das ja nicht, dass uns das alles egal ist. Zwischendurch müssen wir auch mal positiv träumen.
      Liebe Grüße
      Gudrun

  4. Guten Morgen Gudrun,
    was für ein tolles Rezept. Da bekomme ich richtig Appetit auf Fisch. Ich werde es einmal nachkochen.
    Danke für das tolle Rezept.
    Ich wünsche dir einen guten Start in die neue Woche.
    Liebe Grüße
    Tina

  5. Liebe Gudrun,
    mediterran, das sind für mich Meer, Sonne, Kräuter, so vieles.
    Da wir hier versuchen, zweimal in der Woche Fisch zu essen, ist das eine sehr schöne Idee und dafür danke ich dir. Obwohl ich bei Scholle total raus bin, die ist mir ZU fischig.

    Die Nachrichtenlage ist in der Tat sehr, sehr traurig. Aber wir dürfen und sollen nicht aufgeben, denn das ist ein anderer und falscher Sieg des Falschen. Ich habe es heute schon woanders geschrieben: Da ich die Kraft, Energie und Stärke der Menschen dort sehr bewundere, sollten auch wir Kraft und Stärke zeigen. Und was Demokratie, Frieden und Freiheit für eine unschätzbaren Wert haben.
    Das und auch das Schöne immer noch zu sehen, das kann man in gemäßigter Form durchaus..

    Alles Liebe
    Nicole

    1. Liebe Nicole,
      es muss nicht unbedingt Fisch sein. 🙂 Ja, auch wenn es sich immer doof anhört, das Leben geht weiter, aber so ist es nunmal. Zumal wir von hier nicht ganz so viel tun können, nur engagieren und spenden.
      Herzliche Grüße
      Gudrun

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