Zweifel dürfen sein

Zweifel sind Signale, dass irgendetwas fehlt.

Zweifeln ist menschlich, aber Zweifel fressen auch Energie. So geht es mir gerade. Ich zweifele nicht an mir, sondern daran, ob ich hier weitermache. Mich treibt zurzeit nichts so richtig an den Laptop. Wenn ich eine Idee für einen Beitrag habe, dann frage ich mich: Will das überhaupt jemand lesen? Interessiert das überhaupt jemanden?

Im Laufe der Jahre sind die Blogs aus dem Boden geschossen. Es gibt tolle Fashion-Blogs, Reise-, Food- und Kosmetikblogs und auch solche wie meinen. Mein Blog passt in keine Nische, wie man so schön sagt, denn das Leben ist so viel mehr, prall und bunt.

Dann kommen mir Gedanken wie: Soll ich wieder über meine nächste Reise schreiben, oder haben schon so viel mehr Bloggerinnen und Blogger über dieses Land, die Region oder die Stadt geschrieben? Und wie sieht es mit Rezepten aus? Wie viel haben schon das tollste und einfachste Nudelrezept der Welt veröffentlicht. Auch wenn ich immer privates von mir einfließen lasse (Storytelling, wie man so schön sagt), es ähnelt sich doch einiges.

Mir fehlt in letzter Zeit das gewisse Etwas beim Bloggen (frag mich nicht, was es ist) und merke, dass ich meine Zeit mit anderen Dingen viel lieber ausfülle. Wenn ich an meinem neuen Strickprojekt sitze, dann kommen mir Zweifel, ob ich den Blog mit Beiträgen am Leben erhalten soll.

Es gibt Menschen, die strotzen nur so vor Selbstbewusstsein und denen kann nichts, aber auch gar nichts etwas anhaben. Die ziehen ihr Ding durch auf Teufel komm raus.

Jedem Menschen sollte zugestanden werden, dass er oder sie ihre Entscheidungen, egal wann und unter welchen Umständen sie getroffen wurden, überdenkt.

Mein Blog ist nicht so wichtig, dass es jemanden auffallen würde, wenn kein neuer Beitrag erscheint (vielleicht doch der einen oder anderen Abonenntin 😉 ), davon geht die Welt nicht unter. Ich verdiene auch nicht meinen Lebensunterhalt mit Kooperationen, dass ich unbedingt weitermachen muss.

Letztens habe ich gelesen „Sieger zweifeln nicht“. Doch wenn ich zweifele, bin ich dann gleich ein Verlierer? In unserer heutigen Gesellschaft ist zweifeln nicht angesagt. Es hat für jedes Problem eine Lösung zu geben. Punkt. Denn Zweifel werden als Schwäche ausgelegt.

Dabei sind Zweifel Signale, dass irgendetwas fehlt. Vielleicht wollen mir meine Zweifel auch signalisieren, auf meinem Blog einen anderen Weg einzuschlagen, darum muss ich ihn ja nicht gleich aufgeben. Vielleicht braucht es nur mal eine kleine Veränderung.

Also werde ich sehen, was die Zeit bringt, denn nichts passiert einfach nur so.

Liebe Grüße

Gudrun

 

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8 Antworten

  1. Das kenne ich nur zu gut liebe Gudrun. Vielleicht setzt man sich selbst einfach zu sehr unter Druck. Es gab Zeiten, da sprudelten mindestens drei Blogbeiträge pro Woche aus mir heraus. Ich stelle aber fest, dass mir allein schon aus beruflichen Gründen einfach die Energie dafür fehlt. Meines Erachtens spielen die weltlichen Umstände wie die Corona-Pandemie und jetzt der Krieg in der Ukraine ebenfalls eine große Rolle. Die Prioritäten werden einfach anders gesetzt. Momentan bin ich im Durchschnitt bei einem Beitrag pro Woche.

    Ich finde es aber nicht schlimm, einmal eine Zeit lang nichts zu schreiben. Der Fluss kommt meist von ganz allein. Einige Blogs aus meiner Leseliste veröffentlichen alle paar Monate einen Beitrag und insgesamt sehr unregelmäßig. Ich lese die Beiträge wie sie kommen. Treue Leser werden sich sicherlich nicht von Dir abwenden.

    Liebe Grüße
    Sabine

    1. Ja, da kommt sicher so einiges zusammen. Mehr wie einen Beitrag schaffe ich schon zeitlich nicht. Aber es wird sich alles zurechtruckeln. Da bin ich mir sicher. Danke, dass du vorbeigeschaut hast.
      Liebe Grüße und einen schönen Wochenstart
      Gudrun

  2. Liebe Gudrun,
    Zweifel sind menschlich und nicht alles, was wir in die Welt hinaus lassen, ist oskarreif oder preisverdächtig. Muss es doch auch gar nicht sein. Dein Blog muss doch gar nicht konkurrieren. Er ist wunderbar. So, wie er ist. Deine Geschichten nehmen mich immer mit und machen meinen Tag ein wenig bunter. Das reicht doch, oder?
    Fühl dich gedrückt
    Kathrin

    1. Liebe Kathrin,
      ganz, ganz lieben Dank. Ja, das Leben ist bunt und das ist auch gut so. Freue mich, dass du Freude an meinen Beiträgen hast.
      Ganz herzliche Grüße und bis bald
      Gudrun

  3. Liebe Gudrun,

    ich finden Deinen Satz zum Wochenanfang und alle anderen Artikel immer sehr lesenswert und zum Nachdenken anregend. Schade wenn es so etwas nicht mehr gibt. Aber verstehen kann ich das schon. Die Prioritäten ändern sich mit den Jahren.
    Herzliche Grüße
    Silvia

    1. Ganz herzlichen Dank für deine schönen Worte. Ganz aufgeben werde ich den Blog nie und wenn sich was ändern würde, dann muss es schon Hand und Fuss haben. Solange ich noch Ideen habe. 🙂
      Liebe Grüße
      Gudrun

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