Ein Gefühl von Frühling
Ich weiß ja nicht, wie es dir geht. Aber sowie das Wetter schöner wird, die Sonne scheint und der Frühling da ist, da tut sich was bei mir. Irgendwie. Innen drin. Am 20. März um 10.37 Uhr MEZ war kalendarischer Frühlingsanfang. Ob das der Frühling auch wusste? Morgens war es immer noch ganz schön kalt. Im Februar hatte der Frühling mit 19 Grad schon mal kurz um die Ecke geschaut. Aber da hatte er sich vertan. So schnell er da war, war er auch wieder weg. Und wir Menschen mussten uns nach den sonnigen Tagen und den Temperaturen ganz schnell wieder umgewöhnen.
Glückshormone und Sonnenschein
Also irgendwas macht der Frühling mit uns. Ich weiß ja nicht, wie es bei dir ist, aber bei mir steigt die Stimmung. Und die Endorphine, die mein Körper ausschüttet, lassen mich produktiv werden. Nun gut, in dieser Zeit nicht so wie sonst. Nicht, dass ich sonst nichts mache, aber bei Sonnenschein geht mir alles viel leichter von der Hand. Schubladen werden ausgeräumt, ausgewischt und wieder ordentlich einsortiert, vielleicht auch umgeräumt. Da kann es dann schon mal passieren, dass mein Mann nichts wiederfindet. Heute morgen habe ich unser Bodenzimmer (mehr Abstellraum) aufgeräumt. Warum ich meine Kleiderschrankordnung in den Winter gepackt habe, das weiß ich auch nicht so genau. Falls du den Beitrag noch nicht kennst, ihn findest du HIER.
Was auch immer ein großes Phänomen ist, warum kommt bei mir immer im Frühjahr das Gefühl, dass ich nichts anzuziehen habe. Ich gebe zu, ich muss mich zusammenreißen. Nein, es wird nichts neues gekauft, nur noch ganz ausgewählt. Es klappt von Jahr zu Jahr besser. Ob das am Alter liegt?
Im Frühling schmiede ich Pläne, was in der Wohnung verändert werden kann. Hier zum Beispiel. Der Stuhl ist heute für den Flur gekommen.
Es sieht gleich ganz anders aus und er ist super bequem. Ich habe mir eine Liste gemacht, was noch so ansteht. Bambusrollos habe ich für die Pergola gekauft. Ein schöner Sessel soll noch kommen mit einem Beistelltisch, auch für draußen.
Das ich einen Putzfimmel habe, das kann ich nun gerade nicht behaupten. Ich wohne ja nicht in einem Möbelhaus, bei uns wird gewohnt. Aber im Frühling und dann noch bei Sonnenschein, geht mir alles viel flotter von der Hand. Dazu noch gute Musik, die auch etwas lauter sein darf und schon geht es los. Und eh man sich versieht, ist alles fertig.
Heute war ich nordic walken und mit körperlicher Betätigung und bei strahlendem Sonnenschein wurde mir ganz schön warm.
Wegen mir kann es so bleiben. Als ich unterwegs war, fiel mir ein, dass ich schon mal ein Frühlingsgedicht geschrieben habe. Ich glaube, es war 2018.
Ein Frühlingsgedicht
Die Sonne geht auf, die Luft ist noch frisch.
Vögel zwitschern,
was erzählen sie sich.
Ich glaube, sie zwitschern ein Frühlingsgedicht.
Ameisen, sie laufen ganz fleißig umher.
Sie haben nicht viel Zeit und die Arbeit ist schwer.
Sie schuften und ackern, nun glaube ich,
die haben keine Zeit für ein Frühlingsgedicht.
Die Katze auf dem Hausstein, die döst vor sich hin.
Die Sonne scheint warm auf ihr Fell.
Sie räkelt sich und genießt es für sich.
Woran denkt sie? Sicher nicht an ein Frühlingsgedicht.
Ein verliebtes Pärchen auf einer Bank,
sie schauen sich in die Augen und halten sich die Hand.
Er streicht ihr zärtlich über das Gesicht.
Woran mögen sie denken? Sicher nur an sich.
Bienen summen im Kirschbaum herum,
sie fliegen von Blüte zu Blüte.
Sie sammeln Nektar, Honig für dich und für mich.
Summen sie ein Frühlingsgedicht?
Auf der Wiese springen lustig die Lämmer umher
Sie spielen und blöken, ihnen ist nichts zu schwer.
Sie toben herum und necken sich.
Ich sehe ihnen zu und in Gedanken
kommt mir ein Frühlingsgedicht.
Nächste Woche soll das Wetter schön und frühlingshaft werden. Ich wünsche dir eine schöne Zeit.
Liebe Grüße
Gudrun
Titelbild: Jill Wellington auf Pixabay
4 Antworten
Liebe Gudrun
Vielen Dank für dein schönes Frühlingsgedicht. Nun ist er ja da, der langersehnte Frühling. Mindestens zwanzig Grad ist es hier bei uns, die Vöglein hocken in den Büschen und freuen sich, die Katzen auch. Ich könnte stundenlang auf dem Balkon sitzen und dem Geschehen zuschauen. Wir wohnen etwas ausserhalb des Dorfes, da gibt es eine Wiese, und Bauernhöfe, und der Wald ist auch ganz nah. Weisst du was ich so schön finde, hier unten ist alles grün, und oberhalb des Waldes ist der Berg, und der ist noch im weissen Winterkleid. Und ja, hier tummeln sich scharenweise die Katzen, in allen Farben und Grössen. Aber einer ist mir besonders ans Herz gewachsen, ein Kater namens „Guschti“. was eine Koseform ist von Gustav. Ein junger, verschmuster, frecher Kater mit hellrotem Fell. Er wohnt gleich nebenan, kaum komme ich aus dem Haus, steht er schon neben mir, streicht mir um die Beine und steht auf mir auf die Füsse.
Ganz ehrlich Gudrun, ich habe so gar keine Lust auf Frühjahrsputz, aber auf Einrichten. Neue Bettwäsche habe ich mir angeschafft, alte Lampen vom Flohmarkt aufgehängt, also der Elektriker hat es gemacht. Ist ja nicht ganz ungefährlich für Laien, mit all den verschieden farbenen Kabeln.
Dein neuer Stuhl gefällt mir sehr, ich bräuchte auch einen, für unser Wohnzimmer im Cottage. So einen gemütlichen, wo man es lange drin aushält, abends am Feuer, oder um zu lesen an regnerischen Tagen. Zur Zeit ist es „very bad weather“ in Ireland. Das ist auch das Einzige das mich im Moment tröstet, dass wir noch nicht reisen können.
Ich möchte dir noch gratulieren zu deinem Buch, hast du toll gemacht. Ist ja auch eine riesige Arbeit bis man sein eigenes Buch in der Hand halten kann. Ich habe nur einige Kapitel davon gelesen, wo kann ich dein Buch kaufen Gudrun?
Herzliche Grüsse
gertrud carey
Liebe Gertrud,
wie immer ist dein schöner Komentar so sehr bildlich. So mag ich es. Der Stuhl ist sehr bequem, da kann man es echt aushalten. Ja, aber der Frühling ist schon echt komisch.
Liebe Grüße
Gudrun
Liebe Gudrun,
so schnell wie das schöne Wetter auch da war, so schnell war es leider auch weg und mein neues Fahrrad wartet auf seinen ersten großen Einsatz.
Putzfimmel…. der überkommt mich ganz unterschiedlich. Ich bin nicht so der Frühlingsputzer, weil es jetzt so sein muss. Wenn es mich überkommt, dann lege ich los. Jetzt an Ostern habe ich ganz viel auf Ebay verschenkt und trotzdem ist noch soviel da. 30 Jahre Haushalt 🙂 Aber es wird.
Kürzlich wurde ganz spontan der Kühlschrank meinem Putzfimmel unterzogen. 🙂
Danke für dein wunderschönes Gedicht und deinen tollen Artikel.
Liebe Grüße
Elke
Liebe Elke,
ja, Ebay hatte mit mir vor einiger Zeit auch viel zu tun und ich bin noch nicht fertig. Aber alles so nach und nach.
Liebe Grüße
Gudrun