Eine schmerzliche Wahrheit ist besser als eine Lüge (Thomas Mann)

Wenn ich hier meine Buchtipps abgebe, dann handelt es sich nicht unbedingt um Neuerscheinungen oder Weltbestseller. Manchmal werden mir die Bücher von anderen empfohlen oder ich entdecke sie irgendwo. Manchmal sind sie sogar schon vor ein paar Jahren erschienen, aber sie haben mich gefesselt, mir ein paar schöne Lesestunden gebracht und so kann ich sie von Herzen weiterempfehlen.

*Dieser Beitrag enthält Werbung ohne Auftrag*

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Ich glaube, es gibt niemanden auf der Welt, der noch nie gelogen hat. NIE – NIEMALS

Hand aufs Herz

Wenn nicht gelogen, dann doch geschwindelt oder geflunkert. Wie immer man das auch nennen mag. Und dann gibt es ja noch die sogenannte Notlüge. Google sagt

Lügen heißt, bewusst jemanden zu täuschen oder auch bewusst die Unwahrheit zu sagen.

 

Gibt es einen Unterschied, wie Frauen oder Männer lügen? Wir Frauen flunkern vielleicht mal wegen unsers Gewichts oder unseres Alters. Ist das verwerflich? Ich weiß zwar nicht warum wir das tun, aber das hat tatsächlich eine Studie des Max-Planck-Instituts ergeben, die 2019 veröffentlicht wurde.

Und dann, ihr lieben Männer, lügt ihr mehr als wir Frauen. In einem Experiment wurde herausgefunden, dass von allen Teilnehmern 42 % Männer gelogen haben, aber nur 38 % der Frauen. Männer lügen angeblich, wenn es um den Job, das Auto oder um die Freizeitaktivitäten geht.

Da sind wir bemüht, unseren Kindern in der Erziehung beizubringen, dass man nicht lügt und dabei sagen Wissenschaftler, dass Lügen lernen ein Teil unserer geistigen Entwicklung ist. Kinder versuchen schon im Alter von drei oder vier Jahren zu schwindeln.

War es nicht Pinocchio, der beim Lügen eine lange Nase bekam? Oh je, dann müssten wir nämlich alle mit langen Nasen herumlaufen. Jeder Mensch lügt angeblich zwischen 2- und 200-Mal am Tag und dabei unterscheidet man zwischen guten und schlechten Lügen.

 

Ich möchte hier nicht in der Wissenschaftskiste kramen, aber fassen wir uns doch mal an die eigene Nase und überlegen, wann wir es mit der Wahrheit nicht ganz so genau genommen haben. Mir fällt da schon die eine oder andere kleine Flunkerei ein und über die anderen decken wir den Mantel der Verschwiegenheit. 😉

Jedenfalls ist das jetzt eine gute Überleitung zu meinem

Buchtipp

SIEBEN LÜGEN ist ein  Thriller. Eigentlich lese ich Thriller nicht, aber das Buch hat mich interessiert, weil es von einer Frau geschrieben wurde. Schreiben Frauen einen Thriller anders als Männer? Vielleicht lese ich doch noch mal einen Fitzek, nur mal so zum Vergleich. Elisabeth Kay lebt in London und SIEBEN LÜGEN ist ihr Debütroman. Ich fand ihn jedenfalls so fesselnd, dass ich mich manchmal nur schwer davon losreißen konnte.

Verlag: Bastei Lübbe

Seitenzahl: 383

Genre: Thriller

ISBN: 978-3-7857-2669-3

Preis: 15 Euro

Klappentext

Meine erste Lüge ist harmlos. Ein kleines Opfer für unsere Freundschaft. Meine letzte Lüge ist tödlich. Einer von uns wird sie nicht überleben. Mit einer kleinen Notlüge fängt alles an. „Natürlich passt ihr gut zusammen, du und Charles“ versichert Jane ihrer besten Freundin Marnie, auch wenn sie deren Verlobten gegenüber insgeheim größtes Misstrauen hegt. Doch eine Lüge zieht bekanntlich Weitere nach sich und schon bald ist das Verhältnis der drei unwiederbringlich vergiftet. Stück für Stück gerät die Situation außer Kontrolle. Aus Unbehagen wird Verdacht, aus Verdacht Gewissheit – und aus Freundschaft eine tödliche Falle…

Über das Buch

Marnie und Jane lernen sich mit 11 Jahren auf einer für sie beide neuen Schule kennen. Jane vergöttert Marnie vom ersten Tag an. Sie findet es unglaublich wie warmherzig Marnie ist, selbstbewusst und furchtlos. Sie hingegen hat immer Angst vor Feindseligkeit, Spott und das, was da irgendwann kommen wird. Zwei sehr unterschiedliche Mädchen vom ersten Tag an und trotzdem hält ihre Freundschaft 18 Jahre.

Jane lernt ihren Jonathan kennen und heiratet ihn. Bald darauf verliert sie ihn aber durch einen Autounfall und nun hat sie nur noch ihre Freundin. Ich empfinde die Freundschaft von Jane zu Marnie einengend, schon fast krankhaft und sie schnürt mir beim Lesen manchmal fast die Luft ab.

Die enge Freundschaft fängt langsam an zu bröckeln, als Marnie ihren späteren Verlobten kennenlernt und sie dadurch immer wenger Zeit für Jane hat. Diese mag Charles überhaupt nicht. Da kommt die erste Lüge noch harmlos über Janes Lippen, als Marnie sie fragt, ob sie nicht auch findet, dass sie und er wie füreinander geschaffen sind. „Ja, das finde ich auch.“

 

Dieses Buch kommt ohne Gewalt aus. Kein Mord und Totschlag und kein Blutvergießen und gerade dadurch kommt die Spannung ernorm rüber. Der Spannungsbogen lässt nicht locker, dass ich einfach immer noch eine Seite lesen musste und noch eine und noch eine.

Jane erzählt die Geschichte aus ihrer Sicht und spricht die Leserin oder den Leser immer wieder direkt an. Man spürt sie förmlich, als wenn sie neben einem sitzen würde. Ich hatte manchmal den Eindruck, als wenn Jane sich dafür rechtfertigt, was sie getan oder gesagt hat, als wenn sie keine andere Wahl hatte und Verständnis erhofft.

 

In jedem Kapitel geht es um eine Lüge und jedes Kapitel/Lüge wird noch mal in Unterkapitel unterteilt. Eigentlich sind die Lügen keine großen Lügen, aber jede zieht unweigerlich eine andere hinterher und so baut sich ein Konstrukt auf, das nicht lange standhalten kann.

Ich kann dieses Buch nur empfehlen.

 

Ich wünsche dir viel Spaß beim Lesen.

Liebe Grüße

Gudrun

 

 

Bildnachweis: Pinocchio von Roland Schwerdhöfer bei Pixabay

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16 Antworten

  1. Danke für den Lesetipp. Das Buch könnte mir gefallen. Ich mag auch keine Thriller, aber wenn Du sagst, dass es nicht spannend ist, traue ich mich, eine Leseprobe zu bestellen.

    Schönes Wochenende wünsche ich Dir!

      1. wie schön : keine Gewalt und
        kein Blutvergiessen. …
        – dann könnte das Buch
        auch für meinen Geschmack
        ‚ was sein…..

        von o.g. gibt es mehr als genug
        auf unserer Welt , leider…
        Krimis in Buchform oder im TV
        empfinde ich n i c h t als
        seichte Unterhaltung , (was ich
        sowieso noch nie begriffen habe)-
        vll. geht es anderen ja auch so ?

        also :
        lieben Dank für
        diesen Buchtipp

        von Katharina

        .

        1. Liebe Katharina, der Meinung bin ich auch. Krimis lese ich sehr selten. Dieses Buch war eine Empfehlung von Nicole von http://www.lifewithaglow.de und ich fand es sehr gut. Ein richtiger Krimi ist es eigentlich gar nicht. Es ist mehr ein Psychokrimi auf leise Art. Manchmal wollte ich mich schon hinsetzen und mal die Krimis zählen, die wöchentlich im Fernsehen kommen. Ich möchte nicht wissen, welche Zahl da zusammenkommt.
          Liebe Grüße
          Gudrun

  2. Ich habe dieses Buch auch gelesen. Es gefiel mir sehr gut: Der Stil, die Geschichte, der Hintergrund. Auch weil eine solche Geschichte sich tatsächlich ereignen kann..
    Das Ende hat mich allerdings etwas unbefriedigt zurück gelassen. Wie ging es dir damit?
    Aber grundsätzlich bin ich deiner Meinung: eine gute Empfehlung.
    Und wenn wir am Ende über das Ende diskutieren 😉
    Sonnige Grüße
    Nicole

    1. Guten Morgen liebe Nicole, ach, dann weiß ich wieder, woher die Buchempfehlung kam 😉 Ich fand das Ende gar nicht so schlecht. Wenn ein Roman nicht bis auf die letzte Kleinigkeit und bis auf den allerletzten Punkt aufgedröselt ist, das mag ich. Das Ende ist offen und jede oder jeder kann sich dann seine eigenen Gedanken machen, wie es wohl weitergegangen wäre. Vielleicht hätten wir uns mal hinsetzen sollen und jede schreibt ein Schlusskapitel. Was da wohl bei rauskommen würde? 🙂 Ich danke dir für die Empfehlung. Es war mir ein Genuss.
      Liebe Grüße
      Gudrun

  3. Guten Morgen liebe Gudrun, ich bin kein Krimifan, aber gerade fand ich, dass Du noch ein bisschen mehr hättest über das Buch erzählen können. Aber das wäre dann schon wieder spoilern. Spannend und vielleicht hole ich es mir, würde schon gerne die ganze Geschichte kennen.
    Und zum eigentlichen Thema, ein bisschen Wahrheit verdrehen mache ich auch, wie wohl wirklich jeder. Beim Alter und Gewicht bin ich ehrlich oder ist das Wort „Kampfgewicht“ schon schwindeln? Aber richtig Lügen kann ich nicht ab, es ist auch wirklich so, dass einmal angefangen, da keiner mehr rauskommt und ich bin auch der Meinung, das Menschen, die sehr viel lügen, Lüge und Wahrheit am Ende nicht mehr unterscheiden können bzw. so oft lügen, dass sie die Lüge selbst glauben.
    Ich wünsche Dir einen schönen Sonntag und Danke für den Buchtipp
    Sigi

    1. Liebe Sigi, ich fand das Buch u. a. interessant, da es von einer Frau geschrieben ist und es um die Geschichte zweier Frauen geht. Wenn ich einen Buchtipp gebe, dann überlege ich immer, wieviel ich von der Geschichte preisgebe und das ist nicht einfach. Es soll ja nicht zuviel sein, denn ich möchte neugierig auf das ganze Buch machen.
      Ja und zum eigentlichen Thema, geflunkert hat doch jeder schon mal. Mit meinem Gewicht und Alter habe ich nun wirklich kein Problem, da muss ich nicht flunkern. Eine Lüge ist schon harter Tobak, da hat sich jemand eine Geschichte bewusst zurechtgelegt.
      Ich wünsche dir eine schöne Woche
      Gudrun

    1. Nein, liebe Nicole, das glaube ich dir. Und eine klitzekleine Flunkerei, nun ja…. so genau will ich es doch gar nicht wissen. 😉
      Liebe Grüße
      Gudrun

  4. Liebe Gudrun,

    Happy Monday 🙂

    Das sieben Lügen ein Thriller ist, das hätte ich nicht gedacht und dann noch von einer Frau geschrieben.
    Das Buch werde ich mir holen. Den mit F… mag ich nicht so.

    Ja, das mit den Lügen…..

    Du kennst ja den Spruch bestimmt, „Der / Die lügt schon wenn er den Mund aufmacht“

    Aber ich würde sagen, wenn jemand von sich behauptet, er hätte noch nie gelogen oder eine Notlüge benutzt,
    der Lügt.

    Danke für diesen tollen Aritkel und die Empfehlung.

    Hab eine schöne Woche.

    Liebe Grüße
    Elke

    1. Liebe Elke, gern geschehen. Also lügen finde ich schon sehr krass, also bewusst anlügen. Geschwindelt und geflunkert hat bestimmt jeder schon einmal.
      Ich wünsche dir auch alles Liebe.
      Gudrun

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