Wie schön kann Heimat sein

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Oh ja, kann ich da nur sagen. Du auch? Aber wie weit geht der Radius von Heimat. Dein Ort, die nächste Stadt, das Bundesland oder noch weiter. Jeder hat da eine andere Vorstellung, wo seine Heimat ist. Heimat ist auch ein Gefühl, wie beim Trinken eines warmen Kakaos an einem kalten Winterabend, wenn er sich langsam im Bauch verteilt.

Ich sage immer, ich kann überall leben und ich kann mich auch überall einleben, aber Heimat ist noch etwas anderes. Heimat ist da, wo die Lieblingsmenschen leben. Das ist auch richtig, doch ist das von den Kilometern abhängig? Ich könnte auch an der Nordsee oder in Bayern leben und wäre, wenn ich möchte, doch schnell bei meinen Lieblingsmenschen. Aber darüber hinaus? In einem anderen Land? Ich liebe Frankreich. Für Wochen oder sogar Monate dort leben kein Problem. Aber für immer. Vielleicht bin ich dazu auch schon zu alt. In jungen Jahren wäre das sicher kein Problem gewesen.

Vor vielen Monaten überkam mich ein Wunsch, der auch mit Heimat zu tun hatte. Ich bin in der ehemaligen DDR geboren im Bördekreis, gar nicht so weit weg von meinem jetzigen Wohnort. Ich hatte Glück und bin als Kind noch vor dem Mauerbau in den Westen gekommen. Später habe ich oft meine Großeltern besucht, die geblieben sind. Ich habe dort jedes Jahr sechs Wochen Sommerferien verbracht (manchmal auch die Oster- und die Herbstferien) und als Kind war das Leben dort in den Ferien ganz normal für mich.

Dann, irgendwann wollte ich als Erwachsene zurück in die Zeit und schauen, was von meinen Erinnerungen übriggeblieben ist. Einiges habe ich wiedergefunden und es überkam mich ein warmes Gefühl. Etwas wie Heimat.

Bilder sprechen eine besondere Sprache

Ich liebe Bildbände. Bilder haben einen besonderen Ausdruck. Wenn der Fotograf das richtige Auge hat, kann er so viel hineinpacken. Er kann mit Licht spielen und Emotionen einfangen. Letztens in der Buchhandlung hatte ich Bildbände über Eisbären, New York und Freddie Mercury in der Hand. Ich hätte am liebsten alle gekauft.

Doch dann bekam ich vor ein paar Tagen einen anderen Bildband in die Hände und da bin ich wieder bei Heimat. Die Grenze zwischen Elm & Börde ein Bildband von Sebastian Petersen. *) Ich wohne jetzt am Elm und meine Wurzeln liegen im Bördekreis.

Sebastian Petersen hat mit der Kamera eine Entdeckungsreise durch seine Heimat gemacht und dabei so schöne Motive eingefangen. Ich hatte bisher nicht gewusst, dass es in Bad Helmstedt einen Indian Summer gibt. Der ist wirklich einen Ausflug wert. Die Bilder beweisen es.

Die Gedenkstätte Deutsche Teilung Marienborn findet sich in bemekenswerten Bildern wieder. Wenn ich diese anschaue, überkommt mich ein flaues Gefühl, da die Kontrollen und die Durchfahrt immer etwas beklemmendes hatten.

Das Helmstedter Kohlerevier befindet sich zu einer Hälfte in Niedersachsen und zur anderen in Sachsen-Anhalt und die Obere Aller grenzt an den Landkreis Helmstedt und liegt hinter der ehemaligen Grenze

Es gibt tolle Tieraufnahmen.

Die Luftaufnahmen finde ich sehr bemerkenswert.

Das Reitlingstal mit der Waldgaststätte von oben.

Schlosspark Harbke, die ehemalige Orangerie ist heute ein Café und auch Standesamt.

Ich kann garnicht alles zeigen und beschreiben, sondern kann nur aufzählen, welche Ecken Sebastian Petersen besucht und in so tollen Bildern eingefangen hat:

Kloster Mariental, Freibad Grasleben, Königslutter am Elm, Heeseberg und Großes Bruch, Asse Höhenzug, Helmstedt Stadt, Helmstedter Revier, Lappwald See, Kraftwerk Buschhaus, Schöningen – Stadt der Speere, der Elm (größter Buchenwald Norddeutschlands), das Reitlingstal (was aufgrund von Fundstücken eines der frühesten Siedlungsgebiete im Elm sein soll)

Auf über 100 Seiten mit 139 Fotos (wenn ich mich nicht verzählt habe 😉 ) lernt man Die vielfältige Region im Herzen Deutschlands kennen. Die Grenze zwischen Elm & Börde. *)

Wie fühlst du beziehungsweise worauf kommt es bei dir an, wenn du an Heimat denkst?

Liebe Grüße

Gudrun

*) Affiliate-Link: Wenn du das Buch über diesen Link bestellst, dann bekomme ich eine kleine Provision.

Mein Roman „Sommer am Pont du Gard“ führt dich nach Südfrakreich. Einige Orte gibt es tatsächlich, wie zum Beispiel das Restaurant Le Zanelli oder das Geschäft mit den Töpfersachen aus Lussan (heißt, wenn sie wegen Corona zwischenzeitlich nicht schließen mussten) und  Straßen und Plätze sowieso.

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10 Antworten

    1. Hallo Silke, der Titel des Bildbands ist farbig. Wenn du darauf klickst, kommst du auf eine Webseite, wo du das Buch bestellen kannst.
      Viele Grüße
      Gudrun

  1. Hallo liebe Gudrun, ein interessanter Beitrag, hat mich gefreut deine Gedanken dazu zu lesen. Und ein wunderschöner Bildband, Bildbände mag ich auch sehr. Und zu Heimat, da hat sich mein Gefühl über die Jahre geändert, für mich ist Heimat kein Ort mehr, das sind Menschen und nicht immer nur der ganz Enge Kreis, sondern da wo ich mich leicht, frei, glücklich, verstanden und letztendlich zuhause fühle. Ich bin im Grenzgebiet zwischen Oberfranken und Thüringen aufgewachsen, das Elternhaus meines Schwiegervaters konnte man hinter dem Zaun sehen, aber man durfte nicht hinfahren. Mein Vater ist mit 6 Jahren nach Oberfranken gekommen und hat dann nie mehr woanders gelebt, für ihn war Heimat Ostpreußen, das konnte ich nie verstehen. Herzliche Grüße zu dir und morgen einen guten Wochenstart, Sigi

    1. Liebe Sigi, ja, Heimat hat auch ganz viel mit wohlfühlen zu tun. Da, wo ich durchatmen kann und wo es sich leicht anfühlt. Das hat natürlich auch mit Menschen zu tun.
      Komm gut in die neue Woche.
      Liebe Grüße
      Gudrun

  2. Liebe Gudrun, der Bildband sieht sehr schön aus! Und das ist eine sehr schöne Region, wo du herkommst. Ich persönlich fühle mich überall daheim, wo ich mich wohlfühle – nur eben in meiner echten „Heimat“ nicht, daher kenne ich dieses Sehnsuchts-Gefühl danach gar nicht. Ich kann verstehen, dass Menschen, die durch (gezwungenen) Wegzug oder Flucht etc. die Heimat verloren haben, sich ihr Leben lang nach etwas sehnen, was sie da hineinprojizieren, hat aber oft gar nix mit dem Ort oder der Region zu tun. Heimat kann auch in etwas umschlagen, was ich gar nicht mag: so ein Heimat-Getümle, in Bayern dieses „mia san mia“-Getue, das keine „Fremden“ duldet. Da sind die Grenzen fließend…!
    Liebe Grüße, Maren

    1. Liebe Maren, vor vielen Jahren war ich so mit Frankreich verbunden, dass ich gerne dort gelebt hätte. Einmal kamen mir bei der Abreise sogar die Tränen, weil die Menschen uns dort so aufgenommen hatten, als ob wir dazugehörten. Also war dies für mich auch ein Heimatgefühl. So ganz fest verwurzelt bin ich also doch nicht. 😉
      Liebe Grüße
      Gudrun

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