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Ich war weg. Wo ich war und was ich gemacht habe? Ich war auf einem Gutshof in Mecklenburg-Vorpommern. Im Gutspark lag ein kleiner Teich auf dem Enten schwammen, am Ufer ein Ruderboot. Neben dem Teich ein Taubenhaus. Obst und Gemüse wurden selbst angebaut und wenn man durch den angrenzenden Wald ging, kam man zu zu einem Schloss. Hört sich das nicht märchenhaft an?
Dann stelle ich dir jetzt das Gutshaus Stellshagen vor. Stellshagen im Klützer Winkel bei Damshagen, nicht weit von der Ostsee. Mein diesjähriger Besuch war, glaube ich, der vierte und wenn ich könnte, ich würde sofort wieder meine Koffer packen und losfahren.
Wie aus Stellshagen wurde, was es heute ist
Zu so einem wunderschönen alten Gutshaus gehört natürlich auch eine Geschichte. Die Familie musste im Krieg das Gut verlassen. Nach der Wiedervereinigung befand sich das Anwesen in den Händen der Treuhand, die es zur Versteigerung anboten. Das Nutzungskonzept und das Angebot der Familie waren so gut, dass sie den Zuschlag bekamen. So konnte die Familie nach 50 Jahren wieder in ihr Zuhause zurückkehren. Mutter und Tochter (sie war Heilpraktikern) haben dieses wunderschöne Anwesen wieder zum Leben erweckt. Zu einem Bio- und Gesundheitshotel. Der Gutsherr lässt es sich nicht nehmen und begrüßt seine Gäste bei einem Glas Sekt abends in Raum 1001 Nacht. Die ganze Geschichte des Hauses ist bewegend und beeindruckend.
Bio und gesund
Das Bio- und Gesundheitshotel liegt mitten in der Natur zwischen Feldern und Wiesen und gleich dem Wald nebenan. Seit 1996 gibt es dieses Hotel. Das Hauptgebäude ist denkmalgeschützt. Darin befindet sich die Rezeptipon, das Café und das Restaurant. Im oberen Bereich sind einige Gästezimmer und Suiten.
Rezeption
Bibliothek
Café
Im ganzen Haus stehen Wasserspender, an denen man sich kostenlos bedienen kann.
Nach und nach wurden auf dem Gutsgelände noch weitere Häuser gebaut. Außer zwei Gästehäusern wurde das Taubenhaus zu zwei Ferienwohnungen ausgebaut. Einige Ferienwohnungen liegen auf dem Gelände verstreut
Gästehaus
Die Besitzer möchten ihren Gästen einen klimaschonenden Aufenthalt bieten, das heißt nicht, dass sie auf Qualität und Komfort verzichten müssen. Die Räume wurden baubiologisch gestaltet und was ich als ganz besonders angenehm empfand, es gab keinen Fernseher auf dem Zimmer. Ich finde immer, wenn einer da ist, dann wird er auch angeschaltet. Auch Radio gab es keins und ich habe ganz bewusst keinen Laptop und kein Tablet mitgenommen.
Das Hotel bietet ein eigenes kostenfreies Programm an, wie Yoga, Meditation, Qi Gong, Vorträge und Konzerte. An meinem ersten Tag habe ich nachmittags an einer einstündigen tibetischen Klangmeditation teilgenommen. Einerseits war es entspannend, andererseits habe ich noch nie fasst 45 Minuten am Stück mit gekreuzten Beinen auf einem Yogakissen gesessen. Am zweiten Tag habe ich Tai-Chi gemacht. Die fließenden Bewegungen liebe ich. Ansonsten kann man im Hotel für das Tao Gesundheitszentrum, welches auf dem Gelände liegt, Behandlungen dazubuchen. Die Auswahl ist groß. Von La Stone-Massage über japanische Gesichtsmassage, von Akupunktur über Craniosacral Balancing, von Kosmetik über Diagnostik, Beratung und Bewegung und noch vieles mehr.
Neben dem TAO Gesundheitszentrum liegt das schwedenrote Saunahaus mit einem Naturbadeteich. Auf Chemie bzw. Chlor wird in dem Teich verzichtet, sondern es findet eine natürliche Wasserreinigung statt.
Liebe geht durch den Magen
Ich glaube jedem von uns geht es so. Wenn man sich morgens das Frühstück nicht selbst zubereiten muss, sondern sich nach Herzenslust alles aussuchen kann, dann fängt der Tag doch nochmal so schön an.
Morgens und abends steht ein vegetarisches Buffet bereit. Alles kann ich hier jetzt nicht aufzählen, aber nur so viel: Morgens die verschiedensten Brötchensorten, vier verschiedene Brotsorten (das Brot wird in der eigenen Bäckerei gebacken), mehrere vegetarische Aufstriche und selbst gekochte Marmeladen, viel Obst und Gemüse, Frühstückseier und Rühreier, eine große Auswahl von Ziegen- und Kuhmichkäse und Porridge. Die Teesorten habe ich nicht gezählt und selbstverständlich Kaffee.
Abends stehen vier warme Gerichte zur Auswahl und eine Suppe, einige Salate und zwei Nachspeisen. Alles Obst und Gemüse wird auf den eigenen Feldern geerntet. Die Fruchtsäfte, die es gibt, sind von Früchten der eigenen Obstbäume, aber selbstverständlich gibt es auch alle anderen Getränke, die man auf einer Getränkekarte erwartet. Du merkst, wie ich schwärme 😉
In einem kleinen Bio-Laden gleich neben dem Gutshaus kann man verschiedene Bio-Lebensmittel kaufen, auch Kerzenständer, Geschenkartikel, Kosmetik, Bücher und Schmuck. Alles nachhaltig und Bio.
Ich komme mir auf dem ganzen Anwesen vor, wie in einer Welt für sich. Vier Tage habe ich nichts von der Außenwelt mitbekommen (wie gesagt, kein Fernseher 😉 ). Neben meinen Anwendungen habe ich viel gelesen und bin spazieren gegangen.
Durch den Wald ist es nicht weit zum Schloss Bothmer. Leider hatte es im März noch geschlossen. Sonst kann man die Schlossräume besichtigen. Der wunderschöne Park dahinter ist ganzjährig geöffnet.
Wenn man mit dem Auto kommt, kann man die Umgebung erkunden oder man leiht sich im Hotel ein Fahrrad. Auch E-Bikes gibt es. Ich bin mit der Bahn angereist und wurde mit einem Taxi abgeholt. Das hat das Hotel organisiert und war im Preis inbegriffen.
Auch diesen Beitrag kann man dem Bereich ACHTSAMKEIT zuordnen. Zur Ruhe kommen, sich auf sich und seine Umgebung besinnen und den normalen Alltag vergessen.
Als ich wieder zu Hause war, fühlte ich mich noch einige Tage mit dem Gutshaus und seiner Philosophie verbunden.
Also, sei achtsam.
Liebe Grüße
Gudrun
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3 Antworten
Das sieht alles sehr einladend aus!
Liebe Grüße!
Es war sooo schön dort.