Erst einmal – ich bin wieder da. Du kannst dir nicht vorstellen wie froh ich bin. Es gibt nichts Schlimmeres, als wenn die Technik nicht funktioniert. Nun kann ich dir auch endlich mehr über unsere Ausflüge während der Flusskreuzfahrt erzählen.
Reisegedanken zwischen Rhône und Saône
Tag 1: Ankommen und Auftanken in Trévous
Schon beim Betreten des Schiffes in Lyon wurden wir herzlich empfangen – Kaffee und französische kleine Küchlein. Danach gab es eine kurze Sicherheitseinweisung – sicher ist sicher. Über das Leben an Bord erzähle ich vielleicht ein andermal. Wenn es dich interessiert, schreib mir einfach in den Kommentar.

Unsere Reise begann nicht flussabwärts auf der Rhône, sondern flussaufwärts auf der Saône. Bei angenehm warmen 25 Grad erreichten wir unser erstes Ziel: Trévous, ein charmantes Städtchen mit etwa 5.500 Einwohnern. Am Vormittag hatten wir Zeit, auf eigene Faust loszuziehen. Die Altstadt wirkte ein wenig verschlafen, fast verwunschen. Viele Geschäfte waren noch geschlossen, aber ein kleines Bistro hatte geöffnet. Es gab verwinkelte Gasse, eine beeindruckende alte Kirche und einen hübschen kleinen Platz – ein ruhiger Einstieg in unsere Reise.

Am Nachmittag folgte ein Highlight: ein Ausflug in die Weinberge des Burgund entlang der Rue des Grands Crus. Unser Reiseführer – ein Saarbrücker, der seit über 30 Jahren in der Region lebt – vermittelte uns auf charmante Art sein Wissen über den Weinanbau. Natürlich durfte auch eine Weinverkostung auf einem Weingut nicht fehlen.


Tag 2: Goldene Steine und ein guter Wein
Den Vormittag verbrachten wir ganz entspannt an Bord. Am Nachmittag ging es ins sogenannte Pays des Pierres Dorées – das Land der Goldenen Steine. Der goldfarbene Kalkstein dieser Gegend prägt die Bauweise vieler Dörfer und sorgt für ein einzigartiges, warmes Licht. Eingebettet in die hügelige Landschaft des Beaujolais liegen zwischen den Reben idyllische Orte, die wir erkundeten – inklusive einer weiteren Weinprobe, versteht sich.




Auf der Rückfahrt ging es noch in den kleinen Ort Oingt. Ein kleines Künstlerdorf mit den schönsten Geschäften und verwinkelten Gassen.




Danach ging es zurück nach Lyon und die Rhône hinunter.
Tag 3: Naturgewalt und Postkartenmotive – die Ardèche
Am nächsten Tag stand ein besonderes Naturerlebnis auf dem Programm: ein Ausflug zu den Schluchten der Ardèche. Zum dritten Mal war ich dort – und immer wieder bin ich beeindruckt. Über 100 Millionen Jahre hat der Fluss gebraucht, um diesen bis zu 300 Meter tiefen Canyon in die Landschaft zu graben. Besonders eindrucksvoll: die natürliche Felsenbrücke über den Fluss, ein beliebtes Fotomotiv und zu Recht eine Sehenswürdigkeit.



Tag 4: Herzensorte – Pont du Gard und Uzès
Endlich wieder Pont du Gard und Uzès – meine Herzensorte. Der Pont du Gard, ein 2000 Jahre altes römisches Aquädukt, fasziniert mich immer wieder aufs Neue. Die Erinnerungen an frühere Wanderungen dort kamen sofort wieder hoch.

Anschließend ging es weiter nach Uzès – meine Stadt! Viel hat sich nicht verändert, und das ist gut so. Nach einer geführten Tour hatten wir etwa gut eine Stunde Zeit und mein Mann und ich haben uns auf dem Place aux Herbes in ein Restaurant gesetzt und einen Pastis getrunken. Ich habe die Atmosphäre in mich aufgesogen. Wenn du meinen Roman Sommer am Pont du Gard kennst – viele Szenen spielen genau hier. Auch mein neuer Roman wird in Uzès angesiedelt sein. Die Wohnung der Hauptfigur liegt übrigens direkt am Place aux Herbes.




Tag 5: Flamingos, Austern und das wilde Herz der Camargue

Am Tag fünf entschieden wir uns für eine Landschaftsfahrt durch die Camargue. Die Vorführung auf einer Stierfarm haben wir ausgelassen – uns interessierten mehr die Weiten der Landschaft und die Tierwelt. Auf den Weiden begegneten uns schwarze Stiere, die Flamingos waren leider nur aus der Ferne zu sehen. Über 400 Vogelarten leben hier – ein Paradies für Ornithologen.
In Saintes-Maries-de-la-Mer, dem bekannten Küstenort, war es überraschend ruhig. Ein Glücksfall, denn in der Hauptsaison ist es hier sehr voll. Wir nutzten die Gelegenheit, um in einem kleinen Restaurant überbackene Austern zu genießen.


Tag 6: Lyon zum Abschluss – versteckte Gänge und große Ausblicke
Am letzten Tag kehrten wir nach Lyon zurück und ließen die Reise dort gemütlich ausklingen. Besonders spannend war eine Führung durch die Traboules – versteckte Gänge, die durch Innenhöfe verlaufen und früher dem Warentransport dienten. Heute sind sie architektonische Juwelen, doch da sie durch Wohnhäuser führen, durften wir uns dort nicht aufhalten und nur leise und zügig bewegen.
Zum Abschluss besuchten wir die Basilika Notre-Dame de Fourviére, die hoch über Lyon thront. Von außen wie von innen ein Meisterwerk – und links von ihr, etwas weiter hinten, liegt ein Aussichtspunkt, von dem aus man einen atemberaubenden Blick auf die Stadt hat.




Diese Reise war für mich nicht einfach nur eine Fahrt auf dem Fluss, sondern eine Reise durch Landschaften, Geschichte, Wein und ganz persönliche Erinnerungen. Ich hätte dir hier noch hundert Bilder zeigen können, was natürlich nicht geht. Hat dich vielleicht auch ein wenig das Fernweh gepackt?
Liebe Grüße
Gudrun
* * *
Wenn du Uzès noch etwas besser kennenlernen möchtest, dann ist vielleicht mein Roman ganz interessant.
Mein Roman „Sommer am Pont du Gard“ führt dich nach Südfrakreich. Einige Orte gibt es tatsächlich, wie zum Beispiel das Restaurant Le Zanelli oder das Geschäft mit den Töpfersachen aus Lussan (heißt, wenn sie wegen Corona zwischenzeitlich nicht schließen mussten) und Straßen und Plätze sowieso.
* * *
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6 Antworten
Liebe Gudrun,
was für eine schöne Reise! Das erinnert mich so sehr an unsere Zeit in Frankreich. Vier Jahre lang haben wir bei Paris gewohnt, mein Sohn ist in Versailles geboren und natürlich haben wir viele Reisen im Land unternommen.
Ich glaube, dein Buch werde ich demnächst einmal lesen, allein schon wegen der Atmosphäre.
Wie schön, dass die Technik wieder funktioniert. Ich hatte das auch einmal, es war zum Verzweifeln.
Alles Liebe und viele Grüße
Karen
Hallo Karen,
in jüngeren Jahren hätte ich auch gerne eine Zeit in Frankreich gelebt. Ich allein, das wäre gegangen. Jobmässig meine ich. Doch mit Mann und Kindern. Mein Mann macht gerne Urlaub in Frankreich, spricht die Sprache aber nicht. Von uns bin ich die Frankreichverrückte 😉 Schön das dir der Beitrag gefallen hat. Hab eine schöne Woche.
Liebe Grüße
Gudrun
Liebe Gudrun,
ich habe dich schon vermisst! Wie schön, dass du nun wieder online bist. Danke für deinen wunderbaren Reisebericht und eigentlich auch Genussbericht. So gerne würde ich nun spontan meinen Koffer packen und losreisen.
Sehr gut kann ich verstehen, dass das deine Sehnsuchtsorte sind, so schöne Fotos.
Deinen Roman habe ich gelesen, vor kurzer Zeit, meistens bei schönem Wetter im Garten, er hat mir wirklich gut gefallen. Hätte ich das nur früher gewusst, einfach völlig erschöpft nach Frankreich reisen und den tollsten Mann der Welt für ein Leben in Frankreich finden.*) Zu spät, lach…
Herzliche Grüße
Christel
Liebe Christel,
das ist total lieb von dir. Herzlichen Dank für deine lieben Worte. Ja, wenn das so einfach wäre – Koffer packen – weg – Mann fürs Leben finden 😉 Ich habe den Mann, der meine Liebe zu Frankreich teilt.
Herzliche Grüße
Gudrun
Hey,
was für eine wundervolle Gegend. Ich glaube ich würde durch die Tavernen ziehen und zwischendurch durch die kleinen Läden stöbern.
Liebe Grüße!
Hallo Jenny,
durch die kleinen Läden ziehen und das stundenlang. Mein Mann ist da sehr geduldig mit mir. 😉
Liebe Grüße